5 häufige Fehler in wissenschaftlichen Arbeiten

 
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Unabhängig vom Fachbereich gibt es einige Rechtschreibfehler und stilistische Fehler, die mir beim Lektorieren regelmäßig begegnen:

1. Veraltete Relativpronomen

Die Relativpronomen „welche”, „welcher”, „welches” gelten als veraltet und sollten daher durch die Pronomen „der”, „die”, „das” ersetzt werden. Um einen Ausnahmefall handelt es sich, wenn auf diese Weise eine Wiederholung vermieden werden kann.

Beispiele:

Seine politischen Überzeugungen, die (statt welche”) mit großer Wahrscheinlichkeit auch von der ‚Société de la Morale Chrétienne‘ beeinflusst wurden, brachte er in seinen Werken in differenter Weise zum Ausdruck.

Ein berühmtes Ölgemälde, welches das Milieu und die sinistre Atmosphäre im industrialisierten Europa dokumentiert, bildet „Coalbrookdale de nuit“ des englisch-französischen Malers Philippe Jacques de Loutherbourg.

 

2. Großschreibung von Pronomen

Die Pronomen Sie, Ihnen usw. werden nur dann großgeschrieben, wenn es sich um eine direkte Höflichkeitsanrede oder das entsprechende Possessivpronomen handelt, nicht aber bei Pronomen der dritten Person.

Beispiele:

Können Sie das bitte wiederholen?

Grüßen Sie Ihre Kinder von mir.

Ich fragte eine ältere Dame nach dem Weg, worauf sie mir diesen freundlich erklärte.

 

3. Zur Schreibweise deutsch-englischer Begriffe

Bei Wortkombinationen aus englischen und deutschen Begriffen gilt die Regel der Durchkopplung, d. h., alle Elemente müssen mit einem Bindestrich verknüpft werden.

Beispiele:

der Five-year-global-supply-and-demand-projections-Bericht

die Worst-Case-Deckungsbeitragsrechnung

 

4. Bindestrich vs. Gedankenstrich 

Den kurzen Bindestrich bzw. Trennstrich (Viertelgeviertstrich, Divis) (-) verwendet man beispielsweise bei zusammengesetzten Wörtern (D 21).

Beispiel:

Die Gender-Schreibweise

 

Der Langstrich (Gedankenstrich oder Halbgeviertstrich) (–) hingegen wird bei Satzeinschüben (D 45) oder auch bei Von-bis-Angaben genutzt (DIN 5008). In Word wird hierfür die Tastenkombination [Strg] + Minuszeichen verwendet.

Beispiele:

Doch nicht nur die Wahl des Sujets war – insbesondere für ein Monumentalformat – außergewöhnlich, auch auf formaler Ebene schuf Géricault etwas gänzlich Innovatives.

S. 14–15 (hier stehen keine Leerzeichen)

 

5. Falsche Verwendung von Anführungszeichen

In wissenschaftlichen Arbeiten werden doppelte Anführungszeichen („“) nur für wörtliche Zitate, direkte Rede sowie für Buch- und Zeitschriftentitel verwendet.

Beispiel:

Der Kritiker Bernard Noël konstatiert, dass „Géricaults Morbidität nichts Vulgäres, Krankes oder Anekdotisches anhaftet“.

Handelt es sich um Hervorhebungen oder Zitate im Zitat, so werden diese durch halbe Anführungszeichen (‚‘) oder durch Kursivschreibung markiert (DIN 5008). Die Tastenkombination, mit der in Word halbe Anführungszeichen gesetzt werden, lautet: [Shift] + [#].

Beispiel:

Lediglich 18 Monate benötigte der Maler für sein Medusa-Projekt.


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